Menschen brauchen Menschen – warum Vereinsamung politisch ist

Einsamkeit macht krank. Trotzdem ist sie die stille Epidemie unserer Gesellschaft.

Analyse – Einsamkeit in Deutschland & Bremen (mit Quellen

  • Laut dem Einsamkeitsreport 2024 der Techniker Krankenkasse (TK) kennen rund 60 % der Menschen in Deutschland das Gefühl der Einsamkeit – sei es häufig, manchmal oder zumindest selten. Die Techniker
  • Die TK-Studie zeigt außerdem: Unter den 18- bis 39-Jährigen berichten 68 %, dass sie sich gelegentlich bis regelmäßig einsam fühlen. Die Techniker
  • In Norddeutschland (inkl. Bremen) gibt es eine spezifische Angabe: 56 % der Menschen in den norddeutschen Bundesländern empfinden in ihrem privaten Umfeld oft, manchmal oder selten Einsamkeit. Die Techniker
  • Nach Angaben des RKI fühlen sich etwa 19 % der über 65-Jährigen in Deutschland einsam – besonders ältere Frauen sind betroffen (22 %) im Vergleich zu älteren Männern (15 %) alter-pflege-demenz-nrw.de
  • Im Einsamkeitsbarometer 2024 des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird gezeigt, dass rund 2 % der Bevölkerung Deutschland in der Kategorie „hoch einsam“ eingeordnet werden, also besonders betroffen sind. PMC
  • In Bremen selbst gibt es eine kommunale Untersuchung: In einer Senatsmitteilung mit dem Titel „Einsamkeit! (K)ein Problem in Bremen?“ äußert der Senat, dass Einsamkeit als gesamtgesellschaftliche und politische Herausforderung angesehen wird. rathaus.bremen.de+1

Diese Daten zeigen: Einsamkeit ist kein abstraktes psychologisches Phänomen – sie ist verbreitet, sie greift über Altersgrenzen hinweg, und sie trifft viele Menschen mehrfach im Leben.

Gesundheitliche Folgen – das stille Risiko

Einsamkeit ist mehr als ein Gefühl – sie ist ein Risikofaktor für körperliche und psychische Erkrankungen:

  • In einer narrativen Übersichtsarbeit wird Einsamkeit als bedeutendes Gesundheitsrisiko eingestuft. Sie steigert u. a. das Risiko von Depression, Angststörungen, kognitiven Beeinträchtigungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. PMC
  • Soziale Isolation, die oft mit Einsamkeit einhergeht, wurde mit kognitiven Defiziten und Demenz in Verbindung gebracht. PMC+1
  • Eine Studie des Universitätsklinikums Leipzig betont, dass soziale Isolation das Gehirn schneller altern lässt und langfristig Demenz begünstigen kann. Universitätsklinikum Leipzig
  • Andere Untersuchungen finden, dass dauerhafte Einsamkeit das Demenzrisiko um bis zu 100 % erhöhen kann. Fuldaer Zeitung
  • Auch in Bevölkerungsstudien zeigt sich: Bei depressiv Erkrankten ist das Einsamkeitsgefühl weit verbreitet – 53 % der depressiv Erkrankten berichten von sehr starker Einsamkeit, gegenüber 25 % in der Gesamtbevölkerung. AOK

In Summe: Einsamkeit wirkt wie ein versteckter Schmerz – und dieses Risiko ist politisch relevant, weil es Ressourcen bindet (Gesundheitssystem, Pflege, soziale Dienste) und Menschen still in krankmachende Lebenslagen drängt.

Kein Luxusproblem

*„Einsamkeit ist kein Luxusproblem – sie ist ein seismischer Riss in unserer Gesellschaft. Wenn Menschen nicht mehr gesehen werden, verkümmern Herzen und Gehirne gleichermaßen. Die Statistik ist unmissverständlich: Mehr als jeder zweite in Norddeutschland kennt das Gefühl, allein zu sein. In Bremen ist niemand immun.

Und wir dürfen klar sein: Wer Einsamkeit zum individuellen Schicksal erklärt, entmündigt ganze Generationen. Das ist eine Verantwortung der Politik – nicht ein Versagen der Einzelnen.“*

  • Laut Zensus 2022: Im Land Bremen gab es rund 48,7 % Singlehaushalte (Einpersonenhaushalte). nord24
  • In der Publikation Bremen in Zahlen 2024 wird ein Anteil von Einpersonenhaushalten im Land Bremen in einem privaten Haushalt bei etwa 50,3 % angegeben (je nach Haushaltstyp) in bestimmten Kategorien. statistik.bremen.de
  • Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts: Im Jahr 2022 lebten in knapp 41 % der Haushalte in Deutschland nur eine Person. Destatis
  • In neueren Quellen heißt es, 41,2 % der Haushalte in Deutschland seien Singlehaushalte (GfK / NIQ Daten 2024). NIQ+1

Grundgesetz heute:
Art. 2 (2): „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“

Deine Umschreibung:
„Jeder Mensch hat das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Der Staat muss Einsamkeit als gesellschaftliches Risiko anerkennen und wirksam bekämpfen.“

Lösung / Vision:

  • Nachbarschaftsprogramme gegen Vereinsamung
  • Offene Treffpunkte für Jugendliche, Senioren, Alleinlebende Menschen
  • Besuchs- und Betreuungsdienste für Senioren und Seniorinnen
  • Förderung kultureller & sportlicher Gemeinschaft – finanziell leistbar

Schluss / CTA:
Das Manifest der Menschlichkeit setzt auf: Gemeinschaft heilt.

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