„Frieren im eigenen Zuhause – warum Wohnen ein Grundrecht ist“

Heizung abgestellt, Mieten explodieren, Wohnungsnot wächst. Wohnen ist längst kein soziales Gut mehr, sondern Ware.

Analyse (Quelle):
Laut Immobilienverband Deutschland 2024 liegt der durchschnittliche Mietpreis in Bremen bei 10,20 €/m² – und ist in den letzten fünf Jahren um 32 % gestiegen. Gleichzeitig fehlen in Bremen über 15.000 Sozialwohnungen (Quelle: Bremer Senat, Wohnungsbericht 2024).

Eine 3 Zimmer Wohnung, als Beispiel, welche 75m² hat, in einem „Arbeiterstadtteil“, kostet mittlerweile zwischen 1000€ – 1200€ Warmmiete. Dies macht oftmals sie Hälfte eines Monatslohns aus, wenn derjenige gut verdient.

🏠 Wenn „sozial“ zum Etikettenschwindel wird

Grundgesetz heute:
Art. 14 (1): „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“

Deine Formulierung:

„Wohnen ist ein Grundrecht. Der Staat ist verpflichtet, jedem Menschen bezahlbaren und würdevollen Wohnraum zu sichern.“

💬 Realität statt Verfassung

Das Wort „sozial“ verliert in Deutschland zunehmend seine Bedeutung.
Baukonzerne werben mit Sozialwohnungen, die in Wahrheit für Menschen mit kleinem Einkommen längst unerschwinglich sind.
Und der Staat schaut zu – oder schlimmer: Er nennt es Fortschritt.

Ich habe selbst erlebt, wie das läuft:
Ein Baukonzern kündigt an, zwei große Wohnkomplexe zu errichten.
Auf dem Papier: vorbildlich, sozial, modern.
In der Realität: zuerst entstehen 500 teure Wohnungen – mit fünf „Sozialwohnungen“, die preislich nie durch das Jobcenter gehen würden.
Der Rest – über 1.000 versprochene Sozialwohnungen – soll später folgen.
Zwei Jahre Bauzeit. Plus zwei Jahre Aufschub.
Und selbst dann ist fraglich, ob diese Wohnungen wirklich sozial sind oder nur so heißen.

Denn wenn eine „Sozialwohnung“ heute 10,50 € pro Quadratmeter kostet,
dann ist das für viele Familien, Alleinerziehende oder Rentner kein Zuhause – sondern eine Einladung zur Überschuldung.

⚠️ Die Wahrheit hinter dem Begriff „sozialer Wohnungsbau“

Was in Deutschland als sozialer Wohnungsbau gilt, ist häufig nichts anderes als ein Fördermodell für Baukonzerne.
Die Sozialbindung läuft nach 15 oder 20 Jahren aus,
danach kann der Eigentümer die Miete frei festlegen – und das Spiel beginnt von vorn.
Währenddessen steigen die Bodenpreise, und die Menschen, für die diese Wohnungen gedacht waren, finden sich in Wartelisten und Übergangsheimen wieder.

Es ist ein System, das nicht mehr den Menschen schützt, sondern die Rendite.
Und das Grundgesetz, das Eigentum an das Wohl der Allgemeinheit bindet,
wird dabei ignoriert – Stück für Stück, Wohnung für Wohnung.

🔍 Zahlen, die wachrütteln

  • Deutschland hat laut Bundesbauministerium aktuell rund 1,1 Millionen Sozialwohnungen – 1990 waren es noch über 4 Millionen.
  • Gleichzeitig fehlen laut Deutschem Mieterbund über 700.000 bezahlbare Wohnungen.
  • In Bremen liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete für Neubauten bei über 11 € pro Quadratmeter,
    Tendenz steigend (Immowelt Mietspiegel 2024).
  • Für eine 70-Quadratmeter-Wohnung bedeutet das ab 770 € kalt,
    für viele Familien schlicht nicht machbar – und schon gar nicht „sozial“.

🧩 Das eigentliche Problem

Deutschland hat den Wohnungsmarkt privatisiert – und das Soziale gleich mitverkauft.
Statt echten Gemeinwohlprojekten entstehen Hochglanzbauten mit Luxuswohnungen,
und ein paar symbolische „Sozialwohnungen“, die in Wahrheit keiner bezahlen kann.

Solange Baukonzerne selbst bestimmen dürfen, wann und wie sie den sozialen Teil umsetzen,
wird es keine gerechte Wohnpolitik geben.
Denn der Bauherr plant mit Rendite, nicht mit Mitgefühl.

❤️ Vision

  • Sofortprogramm für echten sozialen Wohnungsbau, nicht nur Zahlen in Förderstatistiken.
  • Stärkung von Wohnungsgenossenschaften, die nicht auf Gewinn, sondern auf Gemeinschaft bauen.
  • Härtere Regulierung großer Wohnungskonzerne – wer gegen das Gemeinwohl baut, muss zahlen.
  • Energetische Sanierungen ohne Mietervertreibung – Klimaschutz darf kein Vorwand für Verdrängung sein.
  • Begrenzung von Bodenpreisen und Spekulation, damit Wohnraum wieder Lebensraum wird.

„Wohnen ist kein Luxus. Es ist ein Menschenrecht.
Und solange der Staat Baukonzernen erlaubt, das Wort sozial für Rendite zu missbrauchen, wird Deutschland niemals sozial gerecht sein.“

Bremen-Bezug:
In Bremen sind fast 20 % aller Haushalte überschuldet (Quelle: Creditreform Schuldneratlas 2024) – die Miete ist einer der Hauptgründe.

Schluss / CTA:
Das Manifest der Menschlichkeit macht klar: Kein Mensch darf im eigenen Zuhause frieren.

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